Unverpackt unterwegs

Katharina Hohaus

Kaffee, Linsen, Kichererbsen: Matti stapelt Gläser auf der Fußmatte vor der Wohnungstür im dritten Stock. „Schau nochmal, ob alles da ist.“
Er absolviert ein freiwilliges ökologisches Jahr in einem Unverpackt-Laden im Prenzlauer Berg. Seit dem Beginn der Pandemie betreibt der Laden einen Online-Shop mit Fahrrad-Lieferdienst. Meine Fotos geben einen Blick hinter die Kulissen. Waren abfüllen, Route checken, Taschen packen und dann geht es über das Kopfsteinpflaster zu den Kund:innen. Ihre Anzahl ist überschaubar, viele kennt Matti inzwischen persönlich. „Ich freue mich immer sie zu sehen“, sagt er.
Vegane Lebensmittel in Mehrweggläsern emissionsfrei nach Hause liefern lassen, von einem Geschäft, das keine 5 Kilometer von der eigenen Wohnung entfernt liegt: das klingt nach privilegierter Prenzlauer-Berg-Romantik. Ist es auch. Trotzdem ist es auch ein Weg, gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen zu begegnen.
Die Reportage zeigt verschiedene Formen von Mobilität: Da ist der Transport unverpackter Waren zum Geschäft des „Unverpackt-Ladens“. Von dort aus werden sie mobil angeboten. Zuletzt schlängelt sich ein Auslieferer mit dem Rad durch Berlins Straßen.