Immobil

Lotte Kobel

Anfangs hatte ich tatsächlich geglaubt, eine fotografische Fingerübung würde mir helfen, die Angst zu überwinden, die mit meiner Operation verbunden war.
Ich stellte mir vor: eine Bilderserie über die Veränderung meines Nachtschränkchens, der Blickwinkel darauf immer gleich, das Vergehen der Zeit, der Schmerz über den Stillstand, allenfalls angedeutet durch die Veränderung von Form und Licht.
Auch das zeigen diese Bilder. Vor allem aber handeln sie vom Schrecken – losgelöst von der Welt draußen – anderen ganz ausgeliefert zu sein; nur noch den eigenen, veränderten Körper als Bezugspunkt zu haben.
Mein Dank gilt daher den Frauen, die nacheinander das Zimmer mit mir teilten: Kerstin, Gudrun und Patrizia. Ohne sie hätte ich die Zeit im Krankenhaus nicht überstanden.